Ausschnitt aus der Planzeichnung

Bebauungsplan VE 112 "Bahnhof Blumenthal"

Nachnutzung des Bahnhofs Blumenthal und Neubau eines Geschäftsgebäudes mit Gastronomie

Der Bahnhof Blumenthal ist im Jahre 1888 errichtet worden und aufgrund seiner Historie sowie Lage von besonderer Bedeutung für die Entwicklung des Stadtteils Blumenthal. Das Plangebiet des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 112 liegt an der ehemaligen Platzfläche „Bei Ständer“, dem heutigen Jenny-Ries-Platz, der den Ortseingang Blumenthal, von der Lindenstraße aus Vegesack kommend, markiert. Nach dem Abriss des ausgebrannten Fachwerkhauses „Ständer“ und nach Aufgabe des Bahnhofgebäudes hat der Ortseingang seine städtebauliche Bedeutung verloren. Heute ist der Bereich überwiegend verkehrlich geprägt, im Wesentlichen durch den ausgebauten Busbahnhof mit einer anschließenden P+R-Anlage. Mit der Wiederaufnahme des Personenverkehrs im Jahre 2010 hat der Bahnhof Blumenthal als Umsteigepunkt von der Regio-S-Bahn zum Linienbus wieder an Bedeutung gewonnen.

Das historische Bahnhofsgebäude war von Leerstand geprägt und in Teilen durch Vandalismus beschädigt. Mit Umsetzung der Vorhabenplanung erfolgt eine Beseitigung bestehender städtebaulicher Missstände und eine Aufwertung des S-Bahn-Haltepunkts Blumenthal. Dazu wird der an den Bahnhof angrenzende Schuppen der ehemaligen Güterabfertigung abgerissen und durch ein neues Geschäftsgebäude ersetzt. Mit der Errichtung einer Bäckerei mit Café im Bahnhofsgebäude und dem Neubau eines Geschäftsgebäudes zielt die Planung auf die funktionale Stärkung des Stadtteils Blumenthal durch Ansiedlung öffentlichkeitswirksamer Nutzungen ab. Im Geschäftsgebäude sind eine Bankfiliale, Büro- und Praxisräume für eine Arztpraxis sowie einen Pflegedienst vorgesehen. Durch die rechtwinklige Gebäudekörperanordnung erhält der historische Bahnhof einen neuen, städtisch geprägten Vorplatz, der durch die Außengastronomie des Cafés eine belebende Nutzung erfährt. Für die Gestaltung des Vorplatzes und der Außenräume wurde eine Freiraumplanung erarbeitet, die verbindlicher Bestandtteil des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist. Diese beeinhaltet auch einen zweiten barrierefreien Zugang vom Vorplatz zum Bahnsteig der Regio-S-Bahn.

Foto 2020 Bahnhofsgebäude
Perspektive Vorplatz (Quelle: Feldschnieders-Kister Architekten)
Freiraumkonzept (Quelle: Linnea Landschaftsarchitektur)