Revitalisierung Leinhäuser Markt in Hannover
Städtebauliche Mehrfachbeauftragung

Am Quartier um den Leinhäuser Markt lassen sich fast prototypisch die städtebaulichen Herausforderungen für Erhalt und Weiterentwicklung von Gebieten aus den 1960er Jahren ablesen.

Entstanden als Demonstrativbauvorhaben, ist das beliebte Wohnquartier großzügig durchgrünt und städtebaulich durchkonzeptioniert. Knapp 1.000 Wohnungen verteilen sich auf zwei bis dreigeschossige Zeilenbauten mit Ausrichtung auf eine zentrale Mittelachse aus vier achtgeschossigen Hochpunkten. Diese Achse endet mit dem Leinhäuser Markt als Quartiersplatz auf der Stöckener Straße, einer der Stadtmagistralen Hannovers.

Der Leinhäuser Markt wurde als Nahversorgungsbereich für die Bewohnerschaft angelegt und spiegelt mit einer lockeren Pavillonbebauung und einem größeren Platz- bzw. Grünbereich die architektonischen und städtebaulichen Leitbilder der 1960er Jahre wider. Angesichts veränderter Anforderungen des Einzelhandels sind die baulichen Strukturen des Quartierszentrums über 50 Jahre nach ihrer Entstehung jedoch nicht mehr zukunftsfähig. Die Gestaltung der Freianlagen entspricht ebenfalls nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Die Vonovia SE als Eigentümerin weiter Teile des Wohnungsbestandes im Quartier möchte, nach Abschluss umfangreicher Sanierungsmaßnahmen im Bestand, den Leinhäuser Markt im Sinne heutiger Anforderungen umgestalten und ergänzen, um das Quartierszentrum in seiner Funktion als sozialräumlicher und versorgungstechnischer Mittelpunkt zukunftsfähig zu machen.

Vier Arbeitsgemeinschaften aus Architektur- / Städtebaubüros mit Landschaftsarchitekturbüros wurden im Rahmen einer zweistufigen Mehrfachbeauftragung mit Zwischenkolloquium aufgefordert, Vorschläge zur Unterbringung eines Einzelhandelsstandorts mit ca. 800 m² Verkaufsfläche flankiert mit weiteren Wohneinheiten zu erarbeiten. Das Verfahren wird voraussichtlich im November dieses Jahres abgeschlossen.